Vor 150 Jahren sorgten Kerzen und Öl in Stormarns Häusern für abendliche Beleuchtung. Der Wirkungsgrad lag bei 0,01 – 0,03 Prozent.
Heutige LED-Lampen haben einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. In der Zwischenzeit ist also eine Menge passiert. „Vom Stromanschluss zur Energiewende“ hieß der Vortrag, zu dem die SPD Oststeinbek mit ihrer Vorsitzenden Irene Kastner und der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat die Bundestagsabgeordnete und Energieexpertin Dr. Nina Scheer in die BeGe Oststeinbek eingeladen hatten.
1912 versorgten lokale E-Werke die öffentlichen Straßenlaternen mit Strom. Nachdem Landrat Bonin den Bau einer Überlandleitung durchgesetzt hatte, wurden nach und nach auch einzelne Häuser angeschlossen. Lange gab es in den Häusern nur Lichtschalter; Steckdosen für das Betreiben von Elektrogeräten waren erst ab den 1950er-Jahren in allen Stormarner Gebäuden angekommen. Fast wäre der Kreis Stormarn in den 1930er-Jahren Schauplatz einer besonderen Episode im Bereich der Windenergie geworden: Der Erfinder und Windenergiepionier Hermann Honnef plante die Errichtung eines mehrere hundert Meter hohen Höhenwindkraftwerks in Glinde. Das Projekt erwies sich jedoch als nicht realisierbar. Noch heute erinnert die Ing.- Honnef-Straße im Glinder Gewerbegebiet an diese Zeit.
Immer wieder geriet die Runde vom Blick in die Vergangenheit zur Diskussion über die Zukunft: Wie weit könnte die Batterietechnik heute sein, wenn die ersten Autos mit Batterien sich gegenüber Verbrennungsmotoren durchgesetzt hätten? Wie sieht die Zukunft der Windkraft aus? Und wann werden neben dem Strom auch die Sektoren Wärme und Energie aus erneuerbaren Energien gespeist? Ein Blick in die Historie der Energiewirtschaft zeigte auch Parallelen zur heutigen Diskussion. Die Energiegewinnung vor Ort half und hilft bei der Vermeidung von Monopolen.
Foto: Irene Kastner, Nina Scheer, Martin Habersaat