Ein modernes Amtsgericht in einem historischen Gebäude – so lernten der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat, sein Fraktionsvorsitzender Dr. Ralf Stegner und ihre Bundestagskollegin Dr. Nina Scheer das Amtsgericht Reinbek kennen. In der ehemaligen Kaltwasserheilanstalt „Sophienbad“ sind heute die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gerichts untergebracht. Direktor Dr. Ulrich Fieberund sein Stellvertreter Timm Alpen führten die Gäste durch die Räumlichkeiten und erläuterten bei einem ausführlichen Gespräch, an dem auch die stellvertretende Vorsitzende des Personalrats teilnahm, aktuelle und künftige Herausforderungen für die Justiz im Allgemeinen und das Reinbeker Amtsgericht im Speziellen.
Ab 2018 beispielsweise soll der Rechtsverkehr elektronisch erfolgen. Bis dahin sollten auch alle Gerichte an das Glasfasernetz angeschlossen sein, Schwarzenbek und Reinbek sind es bisher noch nicht. Mit der personellen Ausstattung im richterlichen Bereich zeigte sich Ulrich Fieber zufrieden. Das hörten die Gäste aus Kiel gerne, hat das Land doch gerade zu diesem Jahr das Personal aufgestockt. „Nichts ist so gut, dass es nicht verbessert werden könnte“, stellte Martin Habersaat jedoch fest, als er von der Schwierigkeit hörte, neues Personal im mittleren Dienst unbefristet einzustellen.
Nina Scheer diskutierte mit den Experten die Auswirkungen von Mietpreisbremse und energetischen Sanierungen auf die Fälle im Mietrecht, informieren ließen sich die Abgeordneten auch über das attraktive, bei jungen Menschen jedoch wenig bekannte Berufsbild des Rechtspflegers, geplante Umbaumaßnahmen in der Wachtmeisterei und „Stormarner Besonderheiten“: Stormarnerinnen und Stormarner streiten sich vergleichsweise oft vor Gericht, lernten die Gäste. Das liege vermutlich am Wohlstand des Kreises und an guten Rechtsschutzversicherungen, vermuteten die Richter.
Foto: Habersaat, Alpen, Fieber, Prüfer, Stegner, Scheer, Kynhoff, Wagner
Fotografin: S. Habersaat