<p>Um Chancengerechtigkeit und gute Bildungspolitik ging es bei einem Abend, den die SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer und Dr. Ernst Dieter Rossmann in der Aula der Erich Kästner Gemeinschaftsschule organisiert hatten. Die Veranstaltung gehört zum „Projekt Zukunft – Neue Gerechtigkeit“ der SPD Bundestagsfraktion. Mit dabei waren Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Britta Ernst und Martin Habersaat, der als bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und örtlicher Abgeordneter die Moderation des Abends übernahm und im Publikum sogar einen seiner früheren Grundschullehrer entdeckte.</p> <p>Etwa 50 Interessierte waren gekommen, darunter viele Schulleiterinnen und Schulleiter aus der Region. Nina Scheer unterstrich die Bedeutung des Themas Bildung für sozialdemokratische Politik in Bund und Land: „Die Chancengleichheit ist noch lange nicht erreicht, wenn von 100 Kindern aus Akademiker-Haushalten 71 studieren, hingegen nur 24 aus 100 Nicht-Akademiker-Haushalten.“ In ihrer Einführung ging sie aber auch auf jüngste Erfolge auf bundespolitischer Seite mit Blick auf eine Ausdehnung des Bafögs ein. Auch Ernst Dieter Rossmann betonte die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns von Kommunen, Land und Bund, um die guten Grundlagen des deutschen Bildungssystems – staatlich organisiert, öffentlich zugänglich und gebührenfrei – weiter zu verbessern. Dabei sei es auch wichtig zu schauen, wer denn tatsächlich für Investitionen in Bildung sei. Gerade am Beispiel der ehemaligen Gesamtschule in Barsbüttel war das gut zu erkennen, fanden manche Anwesende. Diese musste einst gegen massiven Widerstand der CDU durchgesetzt werden. Künftige Schwerpunkte sah Rossmann im Bildungsbereich beim Ausbau von Ganztagsschulen, der beruflichen Bildung – die auch Perspektiven für 16-25jährige Flüchtlinge beinhalten müsse – und in der Verankerung multiprofessioneller Teams an den Schulen.</p> <p>Britta Ernst umriss die Schwerpunkte ihres Regierungshandelns. Wichtig seien eine stetige weitere Verbesserung der Unterrichtsversorgung und die Bereitschaft des Bundes, sich an der Lösung nationaler Herausforderungen zu beteiligen. Ernst erläuterte ihre vier Arbeitsschwerpunkte: Unterrichtsqualität (u.a. Einführung eines freiwilligen Schulfeedbacks und die Einführung von Vergleichsarbeiten auch in Klasse 6, zusätzlich zu VERA 3 und VERA 8), Übergang von der Schule in den Beruf (sechs Kreise steigen in das Konzept der Jugendberufsagentur ein), Inklusion (alle Grundschulen können seit diesem Jahr auf Schulassistenten zurückgreifen) und Digitales Lernen. Ernst: „Wir leben in einer digitalen Welt. Auf die müssen Kinder in der Schule vorbereitet werden.“ Wie das am besten geht, wird gerade an landesweit 20 Modellschulen erarbeitet.</p> <p>Die zweite Hälfte des Abends war dem Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vorbehalten. Hierbei plädierte Scheer, zügig zu einem flächendeckenden gebundenen Ganztagsangebot zu gelangen. Einigkeit bestand darin, dass über eine notwendige Aufhebung des Kooperationsverbots auch die Möglichkeit bestünde, von Bundesseite Ausgaben zu schultern, die bei wachsenden Bildungsangeboten von Länderseite allein nicht zu leisten seien. Auf die Frage, warum das neue Schulfeedback freiwillig sei, antwortete Britta Ernst: durch gute Ergebnisse solle dieses neue Instrument für sich selbst werben, zudem mache Beratung gegen den Willen der Beteiligten selten Sinn. Weitere Themen waren das Kooperationsverbot, der Ausbau von Ganztagsangeboten und die Förderzentren im Land. Martin Habersaat übernahm es, verschiedene Fachbegriffe zu klären und erläuterte etwa das Kooperationsverbot: Eine einst vom hessischen CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch durchgesetzte Regelung, nach der der Bund die Länder bei den Kosten für die Schulen nicht unterstützen darf. Zudem verwies er auf eine Broschüre der SPD-Landtagsfraktion, in der alle Begriffe aktueller Schulpolitik von A bis Z erläutert werden.</p> <p>Links: <br /> Erich Kästner Gemeinschaftsschule: <a href=“http://www.igs-barsbuettel.de/“>http://www.igs-barsbuettel.de/</a><br /> Gute Schulpolitik – Wissenswertes von A-Z: <a href=“http://www.martinhabersaat.de/themen/bildung/gute-schulpolitik-wissenswertes-von-a-z/“>http://www.martinhabersaat.de/themen/bildung/gute-schulpolitik-wissenswertes-von-a-z/</a><br /> Projekt Zukunft – Neue Gerechtigkeit: <a href=“http://www.spdfraktion.de/content/projekt-zukunft-neuegerechtigkeit“>http://www.spdfraktion.de/content/projekt-zukunft-neuegerechtigkeit</a></p> <p> </p> <p>Foto v.l.n.r.: Ernst Dieter Rossmann, Nina Scheer, Britta Ernst, Martin Habersaat</p>
Chancengerechtigkeit und gute Bildungspolitik – Dr. Nina Scheer lud zur Diskussion in Barsbüttel ein
