Auf Einladung von Wolfgang Wodarg (SPD-Bundestagsabgeordneter 1994-2009, Gesundheitspolitiker) und in Begleitung von Studierenden aus Berlin besuchte die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer am 14. Juli 2015 den Fachbereich Psychiatrie im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht.
Im Gespräch mit Chefarzt Dr. Matthias Heißler hob dieser das moderne Behandlungskonzept der psychiatrischen Abteilung hervor, denn hier gilt: ambulant vor stationär. Durch die sog. Gemeindenahe psychiatrische Unterstützung und Versorgungsstrukturen innerhalb des Lebensumfeldes werden hierbei sowohl individuelle als auch ambulante Hilfen und Angebote ermöglicht.
In der Umsetzung dieses Modells ist das Krankenhaus Geesthacht ein Vorreiter, so wurde hier bereits vor fünf Jahren eine Station durch ein sog. Home-Treatment-Team ersetzt und damit quasi eine „Tagesklinik“ geschaffen. Derzeit gibt es für Patientinnen und Patienten ab dem 18. Lebensjahr aus dem gesamten diagnostischen Spektrum der Psychiatrie vier mobile Kriseninterventionsteams, die binnen 24 Stunden im Lebensfeld des Patienten tätig werden können. Nicht nur für die Patientinnen und Patienten hat der Behandlungsansatz des Fachbereiches positive Effekte – durch die Umstrukturierung bedarf es im Kreis Herzogtum Lauenburg nur noch einer psychiatrischen Station.
Zur Realisierung trägt hierbei auch die besonders enge Zusammenarbeit zwischen der psychiatrischen Abteilung und den in der psychiatrischen Versorgung tätigen Akteuren bei, zu denen neben den Haus- und Fachärzten u.a. die Alkohol- und Drogenberatungsstelle des Kreises, der Sozialpsychiatrische Dienst, aber auch Selbsthilfegruppen und Vereine wie der Anker e.V., Brücke SH oder die Viktor E. Frankl Häuser zählen.
Nach dem Gespräch resümierte Scheer: „Der heutige Tag vor Ort und der Austausch mit Dr. Heißler haben mir einen wertvollen Einblick ermöglicht. Das hier praktizierte Modell der mobilen Krisenintervention sollte zum Regelfall psychiatrischer Behandlung werden.“
Foto: Matthias Heißler, Nina Scheer, Wolfgang Wodarg mit den weiteren Gesprächsteilnehmerinnen und Teilnehmern.