In ihrer Rede zum 111 jährigen Jubiläum des SPD-Ortsvereins Wentorf begrüßte die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer zu Beginn die drei neu eingetretenen jugendlichen SPD-Mitglieder. Sie nahm die Parteieintritte zum Anknüpfungspunkt, auf die Bedeutung von Parteien einzugehen, die sie im Rahmen der Parteiendemokratie für die öffentlichen Meinungsbildung, politische Teilhabe, aber auch Gestaltungsfähigkeit der Gesellschaft haben: Scheer: „Gerade die heranwachsende Generation mag angesichts der neuen Medien verleitet sein, politisches Handeln, politische Meinungsbekundung eher in sozialen Netzwerken als im Ortsverein einer Partei unterzubringen. Man muss sich aber vergegenwärtigen, dass die dicken Bretter, die es in der Politik vor dem Hintergrund sich stets widerstreitender Interessen zu bohren gilt, einen kontinuierlichen politischen Meinungsbildungsprozess voraussetzt, der nach demokratischen Regeln verläuft. Und hierfür haben und brauchen wir in unserer Demokratie die Parteien. Es stimmt mich froh, dass sich mit den neuen jugendlichen Mitgliedern eben dieses Verständnis im Ortsverein der SPD Wentorf wiederfindet“.
Anschließend ging Scheer auf das Jubiläumsereignis ein: „Mit einem Jubiläum verknüpfe ich immer auch eine Aufgabe: Es geht nicht nur darum, den Blick auf ein sich jährendes Ereignis und die hiermit verbundene Geschichte zu werfen, um gemeinsam zu erinnern und Erkenntnisse aus der Historie zu gewinnen. Jubiläen sollten vielmehr auch anregen, aus den historischen Begebenheiten und der in einem Jubiläum enthaltenen Kontinuität sowohl Lehren als auch Aufgaben für die Zukunft zu ziehen. Parteijubiläen knüpfen dabei immer auch an Personen, durch die Parteien leben und wirken. Ein Rückblick auf 111 Jahre Wentorf ist somit zugleich Ehrung von mutigen Menschen, etwa Hans Rubach, der vor knapp hundert Jahren als Mitglied der SPD Wentorf dagegen aufbegehrte, dass Reiche Lebensmittel zurückhielten, die für die allgemeine Verteilung an die notleidende Bevölkerung bestimmt waren“.
