Zum Abschluss ihrer Sommertour 2014 ‚Wirtschaft in der Metropolregion‘ besuchte die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer die Domäne Fredeburg bei Ratzeburg. Begleitet wurde sie dabei von ihrer SPD-Bundestagskollegin Ute Vogt aus Stuttgart, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, u.a. zuständig für die Bereiche Landwirtschaft und Umwelt.
Die Domäne Fredeburg wurde 1991 von den jetzigen Pächtern übernommen und in liebevoller Eigenregie in ein biologisch-dynamisches Gut verwandelt.
Auf ca. 160 ha Land werden dabei nach den strengen Demeter-Richtlinien im Rahmen der ökologischen Landwirtschaft Gemüse und Getreide angebaut, eine eigene Saatgutzüchtung betrieben sowie Rinder und Schweine gehalten. „Ich bin beeindruckt von der Energie und Leidenschaft der Betreiberinnen und Betreiber“, so Nina Scheer. Bei der Kombination aus persönlichen Gespräch und geführtem Rundgang über den Hof wurden die beiden Abgeordneten von den Kreistagsmitgliedern Manfred Börner und Bärbel Kersten sowie Ratzeburgs SPD-Fraktionsvorsitzenden Oliver Hildebrandt begleitet. Es wurden unterschiedlichste Themen besprochen – darunter auch Fragen im Zusammenhang mit Gentechnik und Saatgutgewinnung. Einigkeit bestand darin, dass die Patentierung auf pflanzliche Organismen zu untragbaren Folgen führe.
Eine weitere diskutierte Forderung beinhaltete die Problematik zu geringer Forschungsförderung im biologisch-dynamischen Anbau sowie mangelnder Verfügbarkeit von Saatgut.
Neben der Bundespolitik wurden von Seiten der Inhaber der Domäne Fredeburg aber auch landespolitische Fragen angesprochen, darunter die Bindung von Landesfördermitteln an den Mindestlohn von 9,18 € pro Stunde für Landesbedienstete. Hier liege ein Zielkonflikt zu der anvisierten Verdopplung des Ökolandbau-Anteils. Aber auch die Problematik steigender Pachtpreise wirke einem Ausbau des Ökolandbaus entgegen.
Ute Vogt und Nina Scheer erläuterten, inwieweit sich bundespolitisch in den letzten Monaten die Möglichkeiten eines Anbauverbots gentechnisch veränderter Organismen verbessert habe. Mit der so genannten opt-out-Regelung könnten die Mitgliedstaaten nun auch dann noch ein Anbauverbot aussprechen, wenn eine Sorte auf europäischer Ebene zugelassen worden sei.
„Nun muss es darum gehen, dass ein Anbauverbot im Interesse der Bevölkerung, die mehrheitlich gegen Agro-Gentechnik ist, auch wirksam umgesetzt wird und zugleich mit gleicher Ernsthaftigkeit auf europäischer Ebene die Zulassungsverfahren verschärft sowie gegebene Verbotsmöglichkeiten ausgeschöpft werden“, ergänzt Nina Scheer.
Bei der Verabschiedung rundete Ute Vogt mit lobenden Worten ab: „Regionale Landwirtschaft wie sie sein sollte. Nachhaltig gut für Mensch und Tier. Ich hoffe auf noch viel mehr Höfe wie die Domäne Fredeburg“.
Foto: Alfons Wiesler-Trapp, Nina Scheer, Ute Vogt, Arne von Schulz; im Hintergrund: Manfred Börner und Oliver Hildebrandt.