Am Donnerstag, den 07.08.2014, besuchte die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer den Demeter-Betrieb Gut Wulfsdorf im Rahmen ihrer Wahlkreis-Sommertour 2014 ‚Wirtschaft in der Metropolregion‘. „Das Konzept des Hofes einer nachhaltigen und vor Ort vertriebenen Landwirtschaft spricht viele Menschen in ihren Grundbedürfnissen nach gesunden Lebensmitteln und artgerechter Tierhaltung an“, so Nina Scheer. „Diese Verbindung mit der ökologischen Landwirtschaft am Rande Hamburgs ist etwas Besonderes hier im Kreis.“
Der Hof von Georg Lutz, der dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert, bewirtschaftet ca. 360 ha Land und pflegt zudem die dazugehörige Landschaft. Ein Kernstück ist der Hofladen, der momentan noch erweitert wird. Der Hof blicke in Anbetracht steigender Nachfrage und einer vor Ort entsprechend wachsenden Aufmerksamkeit für ökologische Lebensmittel optimistisch in die Zukunft, so Georg Lutz.
„Das Gut Wulfsdorf steht für Nachvollziehbarkeit von Produktionsweisen und bietet Raum für Vertrauen, das Verbraucherinnen und Verbraucher in Zeiten von Globalisierung und wachsenden Preisdrucks verbreitet immer seltener vermittelt wird“, kommentiert die Abgeordnete die aktuelle Situation.
Bei einem ausführlichen Gespräch mit Lutz und Vertretern der örtlichen Medien ging es auch um übergeordnete Rahmenbedingungen mit Auswirkungen auf den ökologischen Landbau. Lutz formulierte die verbreitete Sorge, dass Wirtschaft einen gravierenden Einfluss auf Politik ausübe. Das Freihandelsabkommen TTIP, Gen-Mais und EEG wurden als gesonderte Themen diskutiert.
Scheer versicherte ihren Einsatz für den Erhalt der bestehenden Sozial-, Umwelt- und Gesundheitsstandards und auch, eine mögliche Aushöhlung derselben zu unterbinden.
Darüber hinaus warb Scheer für eine differenzierte Kosten- und Preisbetrachtung: „Konventioneller Landbau und hier vermittelte etwaige Folgekosten enthalten für eine Gesellschaft vermeidbare Mehrkosten. Die Folgekosten müssen konsequenter abgebildet werden, damit ein breites Umdenken stattfinden kann.“ Hierzu zähle auch die Aufnahme eines Regionalitätskriteriums, wodurch auf Grundlage der gegebenen Nachfrage sowohl der hiesige ökologische Landbau gesichert würde als auch umwelt- und infrastrukturbelastende LKW-Fahrten vermieden werden könnten. „Deutschland sollte hier Vorreiter sein“, schließt Nina Scheer.
Im Anschluss besuchte Nina Scheer noch das „Robben-Café“ und besichtigte die Werkstätten im Wohnprojekt „Wilde Rose“.