Fracking- zu welchem Preis?, 11. April 2013, Großhansdorf

 

Auf Einladung des SPD Ortsvereines Großhansdorf kamen Dr. Nina Scheer (Bundestagskandidatin für Herzogtum Lauenburg/ Stormarn-Süd), Olaf Schulze (Energiepolitischer Sprecher der SPD im Landtag) und Reinhard Mendel (Fraktionsvorsitzender der SPD im Stormarner Kreistag) nach Großhansdorf, um über das Thema Fracking – Erdgasgewinnung aus tiefen Gesteinsschichten mittels Einbringung von Chemikalien – zu informieren und die SPD-Position dazu zu erläutern. Die Ausweisung von Erkundungsgebieten für diese Technologie im Großraum Schwarzenbek und Glinde war Anlass genug, sich auch in Großhansdorf mit dieser Problematik zu befassen. Nina Scheer machte deutlich, dass die umweltbelastende Fracking-Technologie nicht gebraucht wird, um den Energiehunger der Zukunft zu stillen. Wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien konsequent vorangetrieben wird, sind wir darauf nicht angewiesen. Sie erklärte auch die gesetzliche Situation: „Entscheidungen über die Anwendung dieser Technologie fallen auf der Grundlage des Berggesetzes. Es wird weder den heutigen Umweltschutzanforderungen, wie sie auch das Staatsziel Umweltschutz gemäß Art. 20a Grundgesetz vorsieht, noch Bürgerbeteiligungsinteressen gerecht.“ Länder und Kommunen haben kaum Einflussmöglichkeiten, ein Umstand, der von Reinhard Mendel  als „Entrechtung“ der Betroffenen bezeichnet wurde. Eine Novellierung des Bergrechtes sollte schnellst möglich in Berlin auf der Agenda stehen. Nina Scheer begrüßte eine entsprechende Bundesratsinitiative, mitausgehend von Schleswig-Holstein. Olaf Schulze berichtete, dass im schleswig-holsteinischen Landtag auf SPD-Initiative interfraktionell Einigkeit darüber erzielt wurde, Fracking abzulehnen.

Die lebhafte Diskussion unter den Gästen zeigte, dass die Themenauswahl deutlich dem Interesse nach mehr Aufklärung und Diskussion über den Nutzen von Fracking und die mit dieser Technologie zusammenhängenden Gefährdungen entsprach. Die Großhansdorfer zeigten sich sehr informiert und stellten viele fachlich interessante Fragen, welche die Referenten überzeugend beantworten konnten.

Tobias von Pein, MdL fasste die Ergebnisse des Abends mit den Schlussworten zusammen, dass Fracking nicht mit den vor Ort realisierbaren Zielvorgaben von Nachhaltiger Entwicklung zu vereinbaren und somit abzulehnen sei.