
Aus Anlass des zweiten Jahrestages des Atomunfalls von Fukushima erklärt Dr. Nina Scheer, Energieexpertin und SPD-Bundestagsdirektkandidatin in Lauenburg – Stormarn-Süd:
„In Deutschland gibt es keine Tsunami-Wellen und auch die Erdbebenrisiken von Japan sind hier nicht gegeben. Gefahren gehen aber von jedem Atomkraftwerk aus, etwa durch terroristische Anschläge. Auch missbräuchliche Atommüllverwendung und die Tatsache, dass bis heute die Entsorgungsfrage ungelöst ist, bergen unüberschaubare Risiken“.
Fukushima bedeute bereits heute nachgewiesene Schilddrüsenzysten und –knoten bei über 35 % der in der Region lebenden Kinder. Es werde mit Schilddrüsenkrebs ab 2014/2015 gerechnet, Leukämie etwas später.
„Der zweite Jahrestag des Atomunfalls von Fukushima sollte uns erneut aufrütteln. Als Atomausstiegs- und Energiewende-Pionierland trägt Deutschland hierbei eine große Verantwortung.“ Die Welt schaue auf die Energiewende ‚Made in Germany’. „Der Ausbau Erneuerbarer Energien auf heute über 25 % Anteil am deutschen Bruttostromverbrauch beweist, dass eine regenerative Vollversorgung keine Utopie, sondern in greifbarer Nähe ist.“
Zu der aktuell viel diskutierten Finanzierbarkeit der Energiewende erklärt Scheer: „Die wahren Energiekosten stehen nicht auf der Stromrechnung, sondern in den Steuer- und Abgabenbescheiden unserer Kinder“. Steigende Importenergiepreise für fossile Energien und durch ihren Verbrauch verursachte Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen seien die wahren Kostentreiber. „Allein der fortgesetzt beschleunigte Ausbau Erneuerbare Energien garantiert auch zukünftig bezahlbare Energie“, so Scheer.